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Die Germanen während der Zeit der Völkerwanderung


 

Schwert und Schild (Acryl)

 

Die Völkerwanderung beginnt um 375 n. Chr. mit dem Einfall der Hunnen in Ost- und Mitteleuropa, der eine Fluchtbewegung anderer, vor allem germanischer Völker nach Süd- und Westeuropa auslöst.

 

„Germanen“ ist die Sammelbezeichnung der Römer für verschiedene, nicht zu den Kelten gehörende Stämme in Mitteleuropa und dem südlichen Skandinavien, die durch ihre gemeinsame Sprache definiert werden.

 

Die Römer bekriegen die herandrängenden Germanen oder versuchen sie zu assimilieren, indem sie sie zum Schutz ihrer Grenzen heranziehen, doch ist das marode römische Reich dem Zusammenbruch nahe.

 

Die Christianisierung der Germanen beginnt etwa im 4. Jahrhundert n. Chr. mit den Goten und endet gegen 1000 n. Chr. mit den Isländern.

 

 

Einige wichtige Begriffe zum Verständnis der Germanen:

Sippe bezeichnet eine Gruppe blutsverwandter und verschwägerter Freigeborener. Innerhalb einer Sippe herrscht Friede, wobei Friede etwas Aktives ist und nicht nur gegenseitige Schonung bedeutet, sondern gegenseitige Hilfe bedingt. Das Wort „Freude“ steckt darin.

Ein Neiding ist ein Entehrter, Ausgestoßener, Sippenloser. Ein Mensch ohne die Gemeinschaft von Seinesgleichen kann nicht existieren. Das Heil hat ihn verlassen; er trägt den Keim des Todes in sich.

Megin ist die Kraft der Seele – jeder Seele: Auch ein Baum oder ein Stein besitzt ein ihm eigentümliches megin.

 

Einige Götter der Germanen:

Wodan (auch: Wotan, nord.: Odin) ist der Gott des Krieges, der Magie und der Ekstase. Durch Scheinhängen und andere schamanische Techniken erlangt er die Kenntnis der Runen. In Walhall versammelt er die im Kampf Gefallenen um sich, damit sie ihm zu Ragnarök, dem Weltuntergang, gegen die Mächte der Unterwelt beistehen. Gelegentlich jagt er mit ihnen auch als Wildes Heer im winterlichen Sturm über die Welt der Menschen hinweg.

Donar (nord.: Thor), der Erste der göttlichen Krieger, Streiter gegen die Riesen, ein derber Kraftmeier und Polterer. Seine Waffe ist der Hammer Mjölnir, mit dem er Blitze schleudert. Der Thorshammer ist für die Germanen lange Zeit das Zeichen des Widerstands gegen das Christentum.

Frija (nord.: Frigg), Schutzgöttin der Ehe und Mutterschaft, Göttin der Liebe. Nicht immer eindeutig von der Göttin Freyja zu unterscheiden.

Hel, Göttin des gleichnamigen Totenreiches. Von den Germanen wurde ihr Reich wertneutral als Aufenthaltsort der Toten gesehen, erst die christliche Kirche macht daraus die Hölle, einen Ort der Strafe.

Götter wie Menschen sind dem Schicksal unterworfen, das die drei Nornen Urd, Verdandi und Skuld weben.

 

In dieser Zeit spielt die Nibelungensage, einer Zeit, in der Menschen mit ihrem Vieh in Wohnstallhäusern leben, in der man Sonnenwendfeuer entzündet und Haare mit Butter glättet oder in einer Lauge aus Ziegenfett und Buchenasche bleicht. Einer Zeit, in der Skopen Heldenlieder singen, Schwerhörigkeit gelindert wird, indem man einen Sud aus erwärmter Galle und nüchternem Harn ins Ohr träufelt, und Tote aus Furcht vor Widergängern durch eine in die Wand geschlagene Öffnung getragen werden, die man anschließend wieder verschließt.

 

Quellen:

  • Wilhelm Grönbech: Kultur und Religion der Germanen
  • Hans-Peter Hasenfratz: Die religiöse Welt der Germanen
  • Rudolf Simek: Lexikon der germanischen Mythologie
  • Pierre Grimal: Mythen der Völker
  • Paul Hermann: Nordische Mythologie / Deutsche Mythologie.

 

Mehr über diese Zeit und das Schicksal der Nibelungen in Krähen über Niflungenland.